Mission
Im Rahmen der Arbeitsgruppe "Operations Research in Health Care & Disaster Management" der österreichischen Gesellschaft für Operations Research (OEGOR) werden anwendungsorientierte Probleme behandelt, die mit Hilfe von Systemforschung/Operations Research, häufig mit EDV-Unterstützung, gelöst werden.
Diese Arbeitsgruppe wurde im Sommer 2003 für Health Care Management von Frau ao. Univ.-Prof. Dr. Marion Rauner (Universität Wien) und Frau ao.Univ.-Prof. Dr. Margit Sommersguter-Reichmann (Universität Graz) gegründet.
Und im Winter 2016 um den Bereich Disaster Management mit Herrn Univ.-Prof. i.R. Dr. Walter Gutjahr (Universität Wien) und Frau Univ.-Prof. Dr. Tina Wakolbinger (Wirtschaftsuniversität Wien) erweitert. Im Frühjahr 2021 ist Herr Associate Professor Dr. Patrick Hirsch zum Arbeitskreis (Universität für Bodenkultur Wien) dazugestossen.
Health Care Management (Leitung: Marion Rauner und Margit Sommersguter-Reichmann)
Im Einzelnen handelt es sich um Fragen zur Ausgestaltung von Gesundheitssystemen sowie der regionalen Gesundheitsversorgung, z.B. Strukturen von Krankenhaussystemen, Effizienz und optimale Größe von Krankenhäusern, Nutzwert-/Kosten-Analyse alternativer Krankenhausformen, Informationssysteme für niedergelassene Ärzte oder optimale Prognosestrategien. Außerdem werden krankenhausbetriebliche Probleme bearbeitet wie beispielsweise entscheidungsorientierte Kostenrechnung, Personalplanung, Arbeitsablaufplanung in medizinischen Leistungsstellen, Beschaffung und Lagerhaltung krankenhausspezifischer Güter. Die Gesundheitstechnologiebewertung ist ebenso ein wichtiges Thema.
Von zentraler Bedeutung sind jeweils quantitative und qualitative Datenerhebungen, deren Ergebnisse in Modelle der folgenden Struktur eingehen: Optimierungsmodelle, Kontrolltheoriemodelle, Graphenmodelle, Forrestermodelle, Simulationsmodelle, Prognosemodelle sowie heuristische Verfahren zur Lösung von komplexen quantitativen Modellen.
Disaster Management (Leitung: Walter Gutjahr und Tina Wakolbinger)
Naturkatastrophen ebenso wie von Menschen verursachte Katastrophen sind jährlich weltweit für unzählige Todesopfer, großes menschliches Leid und immensen wirtschaftlichen Schaden verantwortlich. Um den schlimmsten Folgen vorzubeugen und im Katastrophenfall wirksam Hilfe zu leisten, werden neben der Unterstützung durch andere Fachdisziplinen (insbesondere aus den Naturwissenschaften) auch effiziente Methoden des modernen Management benötigt. Einen Kernbereich des Disaster Management stellt die "Humanitäre Logistik" dar, die sich zunehmend auch der Methoden des Operations Research bedient, wie etwa die starke Präsenz von Vertretern der Humanitären Logistik auf OR-Tagungen und die jüngste Vernetzung von Wissenschaftlern in der EURO Working Group "Humanitarian Operations Research" zeigt. Unabdingbar für diesen Forschungsbereich ist eine enge Kooperation zwischen akademischen Forschern einerseits, Praktikern in Hilfsorganisationen, die über reichhaltige Erfahrung in Katastropheneinsätzen verfügen, andererseits.
Bereiche des Applied Operations Research, die für das Gebiet Disaster Management besonders hilfreich sein können, sind etwa Transportlogistik, Standortplanung, Finanzierung, Personalplanung u.a.m. Aus methodischer Sicht spielen unter anderem Optimierung (insbesondere stochastische Optimierung), multikriterielle Entscheidungsanalyse, Simulation, Systemdynamik, Spieltheorie und Statistik eine große Rolle.
Die Ziele des zweiten Teilschwerpunkts in der ÖGOR-Arbeitsgruppe "OR in Health Care & Disaster Management" liegen darin,
1. die Erforschung der wissenschaftlichen Grundlagen des Disaster Management zu fördern,
2. Vertreter aus Theorie und Praxis zusammenzubringen und auf diese Weise die Erarbeitung anwendungsrelevanter, innovativer Methoden zu ermöglichen,
3. die Dissemination von Forschungsergebnissen zu erleichtern, und
4. junge WissenschaftlerInnen, die an einer Entwicklung ihrer Karriere in diesem Bereich interessiert sind, zu unterstützen.